Osterburg - Vollversorgung in der "Provinz"
Die Stadt Osterburg wird es in 2012 schaffen, alle Ortsteile mit schnellem Festnetz-Internet auszubauen. In diesem Jahr werden auch die letzten noch unterversorgten Ortsteile Gladigau, Orpensdorf, Schmersau, Flessau, Natterheide, Wollenrade und Rönnebeck ausgebaut. Damit ist die Breitbandversorgung in Osterburg komplett; die mehr als elftausend Einwohner der Stadt sind zufrieden.
Staatsminister Rainer Robra bezeichnet den Breitbandausbau in Osterburg als „Erfolgsgeschichte“. Am Beispiel der Biesestadt könne man sehen, dass schnelles Internet in ländlichen Gebieten keine Utopie bleiben müsse, wenn die entsprechenden Erfolgsfaktoren zusammenkämen: „Kommunalpolitiker mit klaren Vorstellungen, eine funktionierende Verwaltung für das komplizierte Antragsprozedere, ein solider Haushalt, um die Eigenanteile aufzubringen, ein investitionsbereites Unternehmen und das Land als zusätzlicher Geldgeber, das ist die Osterburger Erfolgsmixtur.“
Insgesamt hat das Land Sachsen-Anhalt den Breitbandausbau in Osterburg mit 1,04 Millionen Euro gefördert. Der Eigenanteil der Stadt liegt bei mehr als 100.000 Euro. Die Deutsche Telekom als ausbauendes Unternehmen trägt dabei mehr als 50 Prozent der Kosten für den Ausbau.
Harz: Fleißig und clever
Im Vergleich der Landkreise Sachsen-Anhalts liegt der Harzkreis ganz vorn. Alle Kommunen (bis auf eine) haben sich aktiv um ihre Breitbandversorgung gekümmert und mit Hilfe großzügiger Landesförderung deutliche Verbesserungen erreicht. Selbst schwierig zu erschließende Orte wurden nicht außen vor gelassen, sondern aktiv einbezogen. So gibt es inzwischen auch auf dem Brocken ein funktionierendes Netz, bereitgestellt durch einen Funkanbieter aus der Nachbarstadt Wernigerode, die Firma Heuer&Sack.
Insgesamt wurden mit Landesförderung im Harz mehr als 70 Stadt- bzw. Ortsteile erschlossen. Davon profitieren potenziell rund 50.000 Menschen. Weitere Informationen zur Breitband-Region Harz gibt es auch auf dem Breitbandportal des Bundes.
Buko, das Glasfaserdorf
Als in der Stadt Coswig (Anhalt) die unterversorgten Ortsteile erschlossen wurden, dachte sich Karsten Siebner, Geschäftsführer des ausbauenden Unternehmens Wittenberg-Net: "Wir kleckern nicht, wir klotzen." Und so entschied Siebner in dem Dorf Buko das erste FTTH-Projekt Sachsen-Anhalts zu realisieren. FTTH bedeutet "Fibre to the Home", zu deutsch: Glasfaser bis ins Haus oder die Wohnung. Da mit dieser Technologie Bandbreiten von mindestens 50 Mbit/sec locker erreicht werden, sind die Bewohner Bukos jetzt ganz vorn. Dem Unternehmen danken sie es, indem sie fleißig das megaschnelle Internet buchen: Wittenberg-Net versorgt mehr als 80 Prozent aller Haushalte in Buko, auch das ein Rekordwert in Sachsen-Anhalt.
Fibre to the building (FTTB) in Barleben
Dank der Aktivitäten der Magdeburger Firma MDDSL verfügt auch Barleben inzwischen über ein modernes und leistungsfähiges Netz. Dabei waren die Voraussetzungen in einigen Straßen alles andere als gut. MDDSL traf dort auf das so genannte OPAL-Netz der Telekom, das für schnelle Datenübertragung nicht geeignet ist. Aus dieser Not machte MDDSL eine Tugend, zog in einigen Straßen Glasfaser bis ins Haus und realisierte damit die Zukunftsvision aller Breitbandenthusiasten: Fibre to the building (FTTB). Die Bewohner der entsprechenden Gebäude freuen sich jetzt schon über eine Bandbreite von 30 Mbit/sec, künftig werden es 100 Mbit/sec sein.